Das beschriebene Aggregations-Verhalten führt dazu, dass der Asiatische Marienkäfer zum Teil als „Lästling“ empfunden wird. Mit Beginn der ersten Nachtfröste versammeln sich Hunderte bis Tausende Käfer an sonnigen Tagen an Hauswänden um auf der Suche nach geschützten Winterquartieren in Gebäude einzudringen.
Erst im darauf folgenden Jahr werden die Häuser an sonnigen Februar- oder Märztagen wieder verlassen. Besonders Menschen mit einer Insekten-Phobie leiden unter diesen Massenansammlungen des Asiatischen Marienkäfers.
Problematisch ist vor allem, dass es bislang keine wirksame Methode zum Entfernen der Käfer gibt. Werden die Käfer gestört, kommt es zum sog. „Reflexbluten“ bei dem die Tiere ein gelbliches Wehrsekret aus den Gelenken der Laufbeine absondern. Diese Substanz kann zum Beispiel Wände und Vorhänge verschmutzen und weist einen unangenehmen Geruch auf.
Darüber hinaus kann das Wehrsekret von Harmonia axyridis beim Menschen allergische Reaktionen wie Hautreizungen und Atemwegsprobleme hervorrufen. Beispielsweise wird in einem medizinischen Fachblatt das Auftreten einer Rhinoconjunctivitis auf den Kontakt mit den Tieren zurückgeführt.
Relativ selten wird auch von Bissen berichtet. Käfer, die in Speisen und Getränke geraten, stellen vor allem ein Hygiene-Problem dar.
In Weinanbaugebieten kann Harmonia axyridis beträchtlichen ökonomischen Schaden anrichten, wenn Hunderte bis Tausende Käfer den austretenden Saft reifer Weintrauben als Zuckerquelle nutzen. Besonders betroffen sind späte Sorten wie Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, oder Riesling.
Zum einen richten die Käfer durch das Anfressen von Weintrauben einen nicht unerheblichen Ertragsverlust an. Darüber hinaus kommt es bei einem Auftreten von Harmonia axyridis zum Zeitpunkt der Weinlese zu einer verheerenden Minderung der Weinqualität.
Wie bereits besprochen, gibt der Asiatische Marienkäfer bei Bedrohung ein Wehrsekret ab. Dieses lässt den Wein modrig schmecken und überdeckt jeden, für die einzelnen Sorten charakteristischen, Geschmack. Untersuchungen in Ohio haben gezeigt, dass schon bei einer Zahl von 2 Käfern pro gekeltertem Traubenbündel Geschmacksbeeinträchtigungen des Weins auftreten.
Der Asiatische Marienkäfer ist wie andere Marienkäferarten auch in erster Linie eine nützliche Art, die eine Massenvermehrung von verschiedenen Blattlausarten unterbinden kann.
Durch das Anbringen von Fliegengittern an Fenstern und Türen kann das Eindringen von Harmonia axyridis in Häuser und Wohnungen im Herbst wirkungsvoll verhindert werden.
Sollten Bekämpfungsmaßnahmen notwendig werden, so können die Asiatischen Marienkäfer mit Kontaktinsektiziden wie Pyrethrum oder synthetischen Pyrethroiden bekämpft werden.